Begriffe aus der Radiowelt und; was ist Radio-PR bzw. Hörfunk-PR?

Die Abmoderation wird vom Moderator präsentiert. Sie kann dazu dienen, die Quintessenz des Beitrages für den Hörer zusammenzufassen. Sie kann aber auch Tipps und Hinweise für weiterführende Informationen zum behandelten Thema enthalten.

Adult (‚erwachsen‘) Contemporary (‚zeitgemäß‘) steht für ein Rundfunkformat, dass auf den Charts der Popmusik fußt. Es werden Hits der „80iger, 90iger und das Beste von heute“ gespielt. Kernzielgruppe sind die 14 bis 49jährigen, die mit ca. 1,5 Minuten langen Wortbeiträgen (z.T. mit Musikuntermalung) und Moderationen kontinuierlich zum Hinhören motiviert werden sollen.

Ein Aircheck ist ein Mitschnitt einer Radiosendung. Meistens dienen Airchecks dazu, die Beiträge und Moderationen von Korres­pondenten zu bewerten und zu verbessern. Häufig werden in Stellenanzeigen von den Bewerbern Airchecks ver­langt.

Die Anmoderation ist die Einleitung z.B. eines Beitrages mit O-Tönen (BmO). Sie soll zu ihm hinführen und Appetit auf den Beitrag machen. Sie ist keine Zusammenfassung nachfolgender Infos. Anmoderationen werden wie Abmoderationen vom Moderator gesprochen.

Atmos sind Hintergrundgeräusche, die dem Hörer eine bestimmte Atmosphäre vermitteln sollen.

Im Prinzip sind AudioPressKits nichts anderes als Hörfunkbeiträge bzw. Audiofiles, die auf eine CD gebrannt und anschließend an die Redaktionen postalisch verschickt werden.

Aufsager sind kurze Statements von Reportern, die vor Ort von einem Ereignis berichten. In der Regel werden sie in den Nachrichten eingesetzt.

Beim Backseller wirbt der Radiosender in eigener Sache um die Gunst seiner Hörer. Die lustigsten und besten Momente des Tages werden zusammengeschnitten und en bloc präsentiert. Der Hörer soll so animiert werden, auch am nächsten Tag „seinen Sender“ wieder einzuschalten.

Der Bericht ist die häufigste Darstellungsform im Rundfunk. Er dient dazu, dem Hörer sachliche Informationen und Er­läuterungen über ein bestimmtes Thema zu vermitteln. Möglichst bildhaft und verständlich für jedermann. Neben dem Bericht, der auch ohne O-Töne produziert werden kann, gibt es den gebauten Beitrag oder O-Ton-Bericht. Im gebauten Beitrag kommen Experten zu Wort. Hier wechseln sich O-Töne und die meist von Autoren selbst gesprochenen Moderationstexte ab.

Der gebaute Beitrag ist ein Bericht mit O-Tönen (O-Ton-Bericht oder BmO).

Beitrag mit O-Tönen

Zum Aufnehmen oder Abspielen von Radiobeiträgen wurden früher Tonbandgeräte verwendet. Wurde eine neue Aufnahme gestartet, musste auf das Tonbandgerät zuvor ein Bobby (Bandwickel; oft aus Metall) gelegt werden, um den sich dann das Tonband (die Aufnahme) wickelte. Manche Radiosender bevorzugten Tonbänder in 38iger Ge­schwindigkeit. Dies wurde mit einem Rotband am Anfang der Aufnahme kenntlich gemacht. Andere wiederum wollten lieber die 19iger Geschwindigkeit (Blauband). Schlusspunkt eines Tonbandes bildete immer das Gelbband.

Radio wird nach wie vor viel im Auto gehört. Als Drive Time bezeichnet man die Zeit zwischen 16 und 19 Uhr, wenn viele von der Arbeit nach Hause fahren.

Siehe auch Nettostundenreichweite.

Als Electronic Press Kit (EPK) bezeichnet man in der Hörfunk-PR-Branche die Erstellung eines redaktionellen Radiobeitrages, der z.B. einer Pressemappe in Form einer CD oder DVD beigelegt wird. Rundfunkjournalisten erhalten so die Möglichkeit, darauf enthaltene O-Töne für ihre Berichterstattung zu verwenden.

Hot AC-Sender konzentrieren sich auf die Zielgruppe der unter 39jährigen. Sie spielen schnellere, „heißere“ Musiktitel und sprechen ihre Hörer mit Du an, wie z.B. sunshine live oder deltaradio.

Hörfunk-PR ist die Platzierung von redaktionellen Inhalten im Radio. Es gibt in Deutschland Agenturen, die sich auf Hörfunk-PR spezialisiert haben.

Siehe auch Nettostundenreichweite.

Siehe auch Tagesreichweite.

Ein Infomercial ist ein redaktionell anmutender Beitrag, der im Werbeblock oder im redaktionellen Umfeld eines Radio­senders ausgestrahlt wird. Der Begriff setzt sich zusammen aus Information & Commercial. Ist also im Grunde nichts anderes als bezahlte Werbung (Sonderwerbeform).

Beim Interview wird eine Person vom Interviewer (Redakteur) befragt.

Internetradios sind nur über das Internet empfangbar. Die Sendungen können in verschiedensten Streaming-Formaten angeboten werden. Nach Angaben des BLM-Webradiomonitors 2014 gibt es in Deutschland ca. 2.000 Internetradios.

Der Jingle kann die hörbare Ankündigung einer bestimmten Sendung sein; er kann aber auch einen Werbeblock, die Nachrichten oder die Verkehrsmeldungen einleiten. Meist handelt es sich beim Jingle um eine kurze Tonfolge. Er ist die akustische Visitenkarte eines Senders. Übersetzt bedeutet Jingle so viel wie Bimmeln oder Klimpern. Vom Bumper über den Closer gibt es verschiedene Arten von Jingles.

Die ma Radio wird zweimal im Jahr durchgeführt (Frühjahr und Herbst). Mittels Telefoninterviews wird abgefragt, wer wann welchen Sender wie oft hört. So werden dann die Hörer pro Stunde bzw. Hörer pro Tag des jeweiligen Senders ermittelt. Oft sind in diesen Zeiten viele Gewinnspiele zu hören.

Die Meldung im Rundfunk ist kurz, präzise und konzentriert sich auf wesentliche Fakten. Sie muss eine Neuigkeit enthalten, die dem Hörer im ersten Satz leicht verständlich präsentiert wird. Es gibt bestimmte Nachrichtenregeln, wie eine Meldung aufgebaut sein sollte.

Das sind die Hörer, die pro Sendetag in einem bestimmten Zeitabschnitt eine Stunde lang einen bestimmten Sender eingeschaltet haben. Die Nettostundenreichweite ist, je nach Tageszeit, unterschiedlich hoch und wird gemessen im Zeitraum von 6-18 Uhr. Aus dieser Gesamtreichweite eines Senders wird ein Durchschnittswert gebildet, den fast alle angeben. Die “durchschnittliche” Nettostundenreichweite ist eine der präzisesten Angaben.

On air heißt übersetzt so viel wie „auf Sendung“.

Oldie-Based-AC-Sender spielen Titel aus 60iger, 70iger und 80iger Jahren.

Zu den Online Only-Webradios sind Radioprogramme zu zählen, die nur im Internet veröffentlicht werden. Sie unterscheiden sich oft von den UKW-Sender dadurch, dass sie mit ihren Programm­inhalten oder ihrer Musikfarbe ganz spezielle Zielgruppen ansprechen. Beispiel: Das Eurotransportradio aus Ahlen fährt ein spezielles Programm für LKW-Fahrer und Trucker. Laut Webradiomonitor 2014 gibt es derzeit in Deutschland 1.711 Online Only-Webradios.

Das sind Zusatzangebote von Radiosendern, die nur über das Internet zu empfangen sind und als Ergänzung zu der ursprünglichen Musikfarbe des entsprechenden Senders den Hörern offeriert werden. Das Programm von Antenne Bayern z.B. kann eins zu eins über das Netz gehört werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Inhalte mit den Hits der 80er zu empfangen. Allerdings aus­schließlich online.

Der O-Ton ist ein Original-Ton, der vom O-Ton-Geber ins Mikrofon gesprochen und später in einem Beitrag oder in einer Meldung wieder eingesetzt wird.

Der O-Ton-Service ist eine Hörfunk-PR-Maßnahme. Von Pressekonferenzen, Messen oder Events bereiten Agenturen für die Nach­richtenredaktionen individuell O-Töne und Moderationstexte auf, die noch am gleichen Tag an die Sender distribuiert werden sollten.

Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Audio- und Videodateien im Internet. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern iPod und Broadcasting zusammen. Ein Vorteil für den User beim Podcasting ist: Podcasts können über einen so genannten RSS-Feed abonniert werden. Wer seinen Lieblingspodcast einmalig „bestellt“, bekommt neue Episoden dieses Podcasts automatisch und kann ihn auf seinem Computer, mp3-Player oder iPod sofort abspielen – ohne ständig auf der entsprechenden Internetseite nach neuen Folgen Ausschau halten zu müssen. Die Bestellung kann über spezielle Podcastingportale erfolgen, wie z.B. iTunes, die eine große Auswahl von Audio-Dateien zu bestimmten Themen anbieten. So hat der User die Möglichkeit, sich sein persönliches, individuelles und i.d.R. kostenloses Radio­programm zusammen­zustellen. Unser Angebot ist z.B. www.podcast-office.de (Das Audio-Portal für Verbraucher).

Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2006 von Alexander Wunschel, einem der bekanntesten Podcaster in Deutschland, sind die Podcast-Hörer zu über 80 % männlich, im Schnitt 29,4 Jahre alt und gebildet (45 % verfügen über einen Hoch­schulabschluss). Sie sind zum Großteil in Branchen wie IT, Telekommunikation, Marketing, Werbung und Forschung sowie Wissenschaft zu Hause und konsumieren ca. 4,5 Stunden pro Woche bis zu 10 abonnierte Podcasts regelmäßig. Hauptsächlich zur Unter­haltung bzw. als Informationsquelle. Am meisten werden Podcasts auf dem Weg zur Arbeit im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gehört.

In den letzten Jahren haben sich Podcasts als Bestandteil der Unternehmenskommunikation etabliert. Viele Firmen, Verbände und wissenschaftliche Institute nutzen Podcasts als Kommunikationsinstrument, um ihre Abonnenten regelmäßig zu informieren. Hinzu kommen tausende Podcasts von Privatpersonen und Radiosendern, die entscheidend mit dazu beitragen, dass sich jeder aus einer breiten und bunten Vielfalt von Programminhalten sein „tägliches Radio“ zusammenbauen kann. Der Gewinn für die Anbieter ist aber: Podcasts richten sich direkt an den End­verbraucher. Das heißt, wer „meinen” Podcast hört, interessiert sich auch stark für „mein” Thema. Er will sich über bestimmte Entwicklungen, die „mein” Unternehmen bzw. die Branche betreffen, auf den aktuellen Stand bringen lassen. Das bedeutet, es gibt kaum Streuverluste, im Gegensatz zu anderen Medien. Richtig aufbereitet und angewandt also ein effizientes PR-Instrument.

Die bekanntesten deutschen Podcastverzeichnisse sind iTunes, spotify, deezer und Google-Podcast. Die Hörfunkagentur RadioOffice ist mit dem eigenständigen Angebot in all‘ diesen Verzeichnissen ver­treten und bietet seinen Hörern über diese Webseite regelmäßig kostenlose Audioinformationen an.

Ein Podcatcher ist ein Programm, mit dem der Podcasthörer Podcasts abonnieren kann. Das heißt, die Software „benachrichtigt“ den User automatisch, wenn der Podcastproduzent eine neue Folge veröffentlicht hat. Um neue Podcastfolgen eines Anbieters regelmäßig auf dem PC oder Handy zu erhalten, muss die RSS-Linkadresse des Podcastanbieters in den Browser kopiert werden. Bei iTunes z.B., dem bekanntesten Podcatcher, braucht man nur auf den Button „Gratis abonnieren“ klicken. Weitere Podcatcher sind Winamp oder Juice.

Ein Preseller ist das genaue Gegenteil eines Backsellers. Er weist auf ein nachfolgendes Programm hin.

Als Prime Time bezeichnet man im Radio die Zeit zwischen 6 und 9 Uhr. Dann hören die meisten zu (deutlich erhöhte Nettostundenreichweite). In dieser Zeit laufen i.d.R. die Morning-Shows der Radiosender.

Radio-Aggregatoren wie Radio.de oder phonostar sind im Prinzip Suchmaschinen für sämtliche Audioangebote im Netz. Das heißt, sie bündeln alle Programme auf einer Plattform, samt der Submarken. Ein recht neues Angebot ist der Radioplayer, der wie die anderen auch alle Sender in einer App anbietet. Das ist recht praktisch, denn so kann man seinen Lieblingssender aus der Region ganz einfach per Handy oder Tablet beim Joggen oder Chillen im Café hören.

Radio-PR ist die Platzierung von redaktionellen Inhalten im Radio. Es gibt in Deutschland Agenturen, die sich auf Radio-PR spezialisiert haben (Hörfunk-PR).

Folgt auf einen Werbespot im Rundfunk etwas später ein weiterer vom gleichen Werbetreibenden, ist dies der Reminder, mit dem eine größere Werbewirkung erzielt werden soll.

Podcaster bieten ihren Hörern in der Regel einen RSS-Feed an. Hat der Podcaster eine neue Audiodatei erstellt, füttert er den RSS-Feed mit bestimmten Informationen (Beschreibungstext, Link zur Audio-Datei, Größe und Länge der Audio-Datei etc.) und aktualisiert ihn. Hat nun der Podcasthörer den RSS-Feed des entsprechenden Anbieters abonniert, erhält er automatisch die Audio-Dateien auf seinem PC, Handy oder iPod; je nachdem, was als Abspielgerät gewählt wurde.

Mit SFX ist ein Soundeffekt bzw. ein Geräusch gemeint, das den Radiohörer in eine für das Beitragsthema typische Situation hineinversetzen soll. Sie können den Radiobeitrag lebhafter und authentischer machen: Radio ist Kino im Kopf.

Als Senkel bezeichnet man das Tonband (Siehe auch Bobby)

Unter Simulcast ist die Übertragung ein und desselben Inhalts über mehrere Kanäle zu verstehen. Das heißt, nahezu alle UKW-Sender sind heute nicht nur über ihre Sendefrequenzen zu erreichen, sondern sie streamen bzw. bieten ihr Programm auch eins zu eins über das Internet an. Zu den am meisten genutzten Streams zählen die Angebote von Antenne Bayern, 1Live sowie Hit Radio FFH.

Soft AC-Sender spielen ruhigere Musiktitel (mehr Balladen)

Das ist der Anteil der Bevölkerung ab 14 Jahren im Sendegebiet, der den jeweiligen Sender an mindestens 4 von 7 Tagen der Woche hört.

Siehe auch Nettostundenreichweite.

Das ist die Anzahl der Personen, die an einem durchschnittlichen Wochentag einen Sender bzw. ein Programm hören.

Ein Take ist eine Aufnahme. Dies kann ein einzelner O-Ton oder auch ein längeres Interview sein.

Der THP ist ein Element aus der Mediaplanung. Er gibt an, wie viel Geld eingesetzt wird, um 1.000 Radiokontakte zu erzielen. Berechnungsparameter sind der Preis für die Schaltung sowie die Hörer pro Stunde zum Zeitpunkt der Schaltung. Beispiel: Die Schaltung eines 30sekündigen Werbespots zu einer bestimmten Uhrzeit kostet 1.200,– Euro. Der Sender hat aktuell eine Nettostundenreichweite von 200.000 Hörern. Dann kostet es dem Werbetreibenden 6 €, um 1.000 Hörer zu erreichen.

Das ist die maximal theoretisch erreichbare Hörerschaft im Verbreitungsgebiet eines Senders.

Damit ist eine Straßenumfrage gemeint, bei der der Redakteur Passanten zu ihrer Meinung über ein bestimmtes Thema befragt.

Die Nutzung von Audioangeboten im Internet wird in Streams gemessen. Eine durchschnittliche Webradio-Session, so die aktuelleren Untersuchungen, dauert etwa 1 Stunde und 18 Minuten. Zu den erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Anbietern zählt die reine Webwelle 1LiveDiggi mit 1,52 Mio. Sessions pro Monat(!). Das meistgehörte Online Only-Webradio ist mit seinen 20 Kanälen RauteMusik mit 11,75 Millionen Sessions im Monat.

Anteil der Bevölkerung ab 14 Jahren im Sendegebiet, der innerhalb der letzten 14 Tage das jeweilige Programm min­destens einmal gehört hat.